thola.deThorsten Lange
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10.10.2024 |
Tour d'Energie 2011 - 82 kmDas Wetter präsentierte einen sommerlichen Tag mit Sonne und fast 25 Grad, der Trainingsrückstand zeigte sich deutlich, aber dennoch lief das Rennen besser als erwartet. Eine tolle und erfolgreiche Veranstaltung!Nach einer wetter- und gesundheitsbedingten fast komplett traininglosen Zeit zwischen Mitte November und Anfang März war ein erneuter Angriff auf die Marke von 2:30 Stunden sowieso nicht möglich. Noch Ende März bezweifelte ich, überhaupt die lange Strecke bewältigen zu können, doch verbesserte sich die Kondition Woche für Woche merklich. Eine Woche vor dem Rennen hielt ich es für ziemlich sicher, unter drei Stunden bleiben zu können. Also rollten Petra und ich bei strahlendem Sonnenschein und dick mit Sonnencreme eingeschmiert zum Mannschaftstreffen. Dann ging es mit dem ganzen Team zusammen die Steigung hoch zum Startbereich. Es wird wirklich Zeit, den Start an einen anderen Ort zu verlegen! Wir kamen kaum durch die Teilnehmermassen hindurch in unseren Startblock. Petra und ich standen schließlich ganz am Ende von Block D, Stefan, Thole und Tom etwa zehn Meter vor uns, Heiner kurz hinter uns in Block E. Obwohl Petra wegen ihres guten Abschneidens in der GoeChallenge im vergangenen Jahr sogar Block A zugeteilt war, wollte sie sich diesem Streß nicht aussetzen: Sie wäre in der ersten Hälfte des Rennens ausschließlich überholt und nach hinten durchgereicht worden. Und ich hätte mich im vergangenen Jahr riesig über Block C gefreut wegen der 2:30-Möglichkeit, aber eben nicht bei der mäßigen Form. So fuhren wir also ganz hinten im Block los. Schon in der Abfahrt muß es einen Sturz gegeben haben, dann zwei Mal stockte das Feld, einmal hielten sogar alle Teilnehmer komplett an, und ein zurückschiebender Teilnehmer war auch schon zu sehen. Erst hinter dem Rathaus beschleunigten wir wieder und fuhren noch vor dem Start zu einer Kollegin von Petra auf.
Die ersten Kilometer hielt ich mich sehr zurück und ließ die ganzen schnellen Züge von hinten an mir vorbeirollen. Alle erstmaligen Teilnehmer waren in die letzten Blöcke E und F gesteckt worden, aber natürlich gab es dort auch Fahrer mit Potenzial für die ersten schnellen Blöcke. Bis Mengerhausen blieb ich kurz hinter Petra und ihrer Kollegin, mit Beginn der Steigung zog ich aber an ihnen vorbei und versuchte, mein eigenes Tempo am Berg zu finden, aber trotzdem auf keinen Fall zu überziehen. Obwohl ich in den letzten Wochen nur selten über 160 Puls gefahren war, bewegten sich die Werte bis zum Gipfel immer im Bereich von 160 bis 170 und ich zog an zahlreichen Fahren vorbei, darunter auch im unteren Teil bereits an Tom, der schon hier mit Konditionsproblemen zu kämpfen hatte.
In der steilen Abfahrt nach Hann Münden hinunter kam ich diesmal nur an einem Sturz vorbei, der aber wohl ein Begleitmotorrad sowie drei Fahrer getroffen hatte. Insgesamt soll es in diesem Jahr nur weniger Stürze mit größeren Verletzungen gegeben haben, aber keine sehr schweren Stürze. In Hann Münden gelang mir der Anschluß an eine große Gruppe von etwa 30 Leuten, mit der es dann schön im Windschatten und einer Geschwindigkeit von fast 40 km/h an der Weser entlang bis Hemeln ging. Kurz vor Hemeln fuhr ich auf Callum auf, der aus Block E gestartet war und mich vorher irgendwo unbemerkt überholt haben mußte. Wir quatschten eine Weile, ich mußte ihn mit einem Riegel verpflegen. Zu Beginn der Steigung in den Bramwald holten wir dann Stefan ein und fuhren den unteren Abschnitt zusammen. Weil ich Probleme mit der vorderen Schaltung hatte und nicht auf das kleinste Blatt umwerfen konnte, hielt ich kurz an und half ein wenig mit den Fingern nach. Die ganze Steigung über bewegte sich der Puls um die 170 mit einem kurzen Maximum bei 177. Vorher hätte ich nicht gedacht, dass mir dies nichts ausmachen würde! Es lief besser als erwartet. Die Geschwindigkeit pendelte zwischen 13 und 17 km/h. Und oben gab es eine kurze Pause und neues Wasser, weil eine der beiden mitgeführten Flaschen schon leer war. Noch immer war die Fahrerdichte gut und geeignet für kleinere Gruppen, so daß auch der heftige Gegenwind auf der Windradebene vor Dransfeld kein großes Problem darstellte. Allerdings meldete sich ein kleiner Schwächeanfall, der mich kurzzeitig zweifeln ließ, ob ich den Hohen Hagen hochkommen würde. Ein Riegel, Traubenzucker und ordentlich Wasser sorgten für eine Rückkehr der Kraft. Und so ging es unter den vielen Anfeuerungsrufen und dem lauten Klatschen von hunderten Dransfeldern in den Berg hinein.
Meine Geschwindigkeit lag mit 8 bis 16 km/h deutlich unter dem gewohnten Bereich der bergangenen Jahre, aber überanstrengt habe ich mich auch nicht. Der Puls schwankte zwischen 165 und 170 mit einem Peak kurz vor dem Gipfel von 175. Etwa 200 Meter vor der letzten Kurve fuhr ich an Thole vorbei, der keine Chance hatte, an mir dranzubleiben. Einsam und sicher ging es durch die Abfahrt, bevor dann nach Jühnde hinunter ein heftiger Wind kaum einmal über 40 km/h steigen ließ. In Jühnde sammelte sich eine Gruppe, die guten Windschatten bot, auf dem Weg bis zur Autobahn immer größer wurde und schließlich bis auf fast 50 Fahrer angewachsen war. So ging es bis zur scharfen 90-Grad-Kurve, die auf die Bundesstraße Richtung Rosdorf führt. An dieser Stelle passiert in jedem Jahr das Gleiche: Die Gruppe teilt sich! Wer nicht schnell genug wieder beschleunigt, der verpaßt den Anschluß. So mußte ich mit ein paar anderen aus dem hinteren Bereich der Gruppe ziemlich kämpfen, um endlich am Kreisel vor Rosdorf und Beginn der Umgebungsstraße wieder in den Windschatten zu kommen. Ab dann ließen wir es wieder zügig rollen und gelangten unter dem Applaus der zahlreichen Zuschauer auf die Zielgerade und ins Ziel hinein. Und es ging mir noch immer gut! Maximale Geschwindigkeit 58 km/h, maximaler Puls 177, durchschnittlicher Puls 159, durchschnittliche Geschwindigkeit 29.1 km/h.
Nach und nach trafen die anderen Firmenteammitglieder ein, die meisten um etwa zehn Minuten langsamer als im Vorjahr (bei mir 7 Minuten), Callum fast auf die Sekunde genau so schnell wie vor zwei Jahren, Heiner sehr zufrieden mit unter drei Stunden. Nur Stefan und Thole haben wohl zu früh zu viel Energie verbraucht beim Versuch, die erste gute Möglichkeit seit unserer Teamexistenz auf den Firmenschnellsten zu nutzen. Petra steigerte sich im Vergleich zum Vorjahr um zehn Minuten und blieb mit 2:58:55 Stunden auch unter den drei Stunden.
Außerdem fuhr Bernhard P. sein allererstes Jedermannrennen über die kurze 46 km Strecke und landete hochzufrieden auf Platz 339 mit einer Zeit von 1:40:39 Stunden.
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