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10.10.2024

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Tour d'Energie 2022 - 100 km

Die Anmeldung war seit dem 7.Januar möglich, am 21.März kam die Meldung zur definitiven Durchführung des Rennens ohne besondere Corona-Bedingungen. Wegen der mehrere Wochen dauernden Blindgängersuche auf dem Schützenplatz wurde der Start zum Jahnstadion verlegt und die Strecke dadurch um etwa einen Kilometer kürzer. Petra und ich hatten uns bereits im Januar für die kurze Strecke angemeldet, doch leider mußte Petra ihre Anmeldung im Februar schon wieder zurücknehmen, weil sie zur Zeit der TdE arbeiten mußte. Ich meldete mich dann Ende März um auf die lange Strecke. Leider bekamen wir wieder kein Team zusammen mit nur drei Leuten, aber es werden vier für die Team-Wertung benötigt. Anmeldungen gab es wenige Tage vor dem Rennen 1779 für 100 km und 1227 für 45 km.

Nachdem die Wettervorhersage schon Tage vor dem Rennen Regen angekündigt hatte, verschob sich die Regenfront glücklicherweise immer weiter nach hinten, so daß das Rennen letztlich bei zumeist sonnigem Wetter stattfand. Es gab allerdings Böen bis 40 km/h aus östlichen Richtungen. Bei meiner Fahrzeit kam die starke Bewölkung erst nach der Abfahrt vom Hohen Hagen auf, später gab es zwei oder drei Mal ein paar Regentropfen.

Die Veranstalter hatten mich mal wieder völlig unverständlich in den Block B gesteckt, während ein früherer Mitschüler, der im Jahr 2019 etwas schneller gefahren war als ich, in Block C eingeteilt worden war. Dort stand auch mein Nachbar, zu dem ich mich für den Start gesellte. Wir fuhren dann gemeinsam über die Startline, wie auch auf einem der unten verlinkten Videos zu sehen ist. Die Länge der neutrale Phase betrug nur 1.6 km, dann erfolgte die Zeitmessung am Ausgang des Rosdorfer Kreisels hinter der Ziegelei. Die Geschwindigkeit ging auf der Umgehungsstraße um Rosdorf gleich deutlich nach oben auf um die 35 km/h. Bis zum Beginn der ersten Steigung nach etwa 13 km blieben mein Nachbar und ich nah beeinander, dann mußte er mich zunächst ziehen lassen. In der längeren Abfahrt hinter den Gleichen zog er wieder an mir vorbei. Abgesehen von meiner Abfahrtschwäche bemerkte ich inzwischen die schlechte Tagesform, die ich bereits auf dem Weg zum Start bemerkt und befürchtet hatte.


Nachbar Bernd und ich nebeneinander. Das Bild stammt aus den Fotostrecken des GT.

In der Rampe von Meensen überholte ich meinen Nachbarn, aber zu Beginn der langen, steilen und schmalen Abfahrt zog er wieder vorbei. Wie üblich stand ich eher auf der Bremse, und die schnellen Leute rasten an mir vorbei. Unten in Hann Münden angekommen schloß ich mich zunächst zwei Leuten an, die mit ordentlichem Tempo loszogen und nach und nach immer mehr Leute einsammelten. Im Bereich der kurzen Rampe auf halber Strecke nach Hemeln war die Gruppe schon gut gewachsen und zog weiter an der Weser entlang. Am Ortseingang von Hemeln stand, wie auch in den letzten Jahren, ein Kollege mit seiner Familie und feuerte alle Teilnehmer an. Er machte auch viele Fotos und filmte meine Vorbeifahrt.

Den Anstieg zum Bramwald kam ich ohne Probleme mit einer halbwegs normalen Zeit hoch und überholte im oberen Abschnitt wieder meinen Nachbarn. An der Verpflegungsstelle hielt ich kurz an, füllte Wasser nach und verschwand dann kurz hinter den Bäumen. An den paar hundert Metern bis zur Kuppe lag ein Rennrad neben dem anderen, und die Bäume hatten viele Besucher. Mein Nachbar fuhr hier ohne Halt durch und ward dann nicht mehr von mir gesehen bis zum Ziel, welches er 90 Sekunden vor mir erreichte. Hinter Löwenhagen konnte ich mich auf dem Streckenabschnitt bis zur Kreuzung Jühnde/Dransfeld an ein paar andere Leute hängen und zeitweilig etwas Windschatten genießen. Auf der schmaleren und leicht ansteigenden Straße bis Dransfeld zerfiel die Gruppe aber, weil von hinten zwei jüngere Männer vorbeizogen, an die ich mich heften konnte. Im letzten Drittel verlor ich aber den Kontakt, nachdem ein noch etwas schneller Fahrender überholte und die beiden sich anhängten.

So langsam ging es mir besser. Die kurze Pause am Bramwald hatte gut getan. 60 Kilometer zum Warmfahren sind aber leider zu viel für ein 100 km langes Rennen. Den Hohen Hagen ging ich locker an, die Zeit war mit 10:32 Minuten zwar nicht toll im Vergleich zu den letzten Austragungen der TdE, aber auch nicht zu langsam. Immerhin reichte es zu Platz 604 von 1365 in der Bergwertung, deutlich weiter vorne platziert als in der Gesamtwertung. Während in der Anfahrt auf Dransfeld noch die Sonne am zumeist blauen Himmel schien, verdunkelte sich der Himmel in der Abfahrt nach Jühnde deutlich. Bis zur Zieldurchfahrt gab es sogar drei Mal ein paar Niederschlagstropfen.

Hinter Jühnde schob ich noch einen Energieriegel rein und konnte mich dann an zwei Leute hängen, die mich überholten. Nach einer Weile übernahm ich die Führungsarbeit in der langen Abfahrt bis Mariengarten, und nur der schnellere der beiden konnte mir im Windschatten folgen. Selbst wollte er aber nicht mehr führen. Nach der Abzweigung in Richtung Volkerode vergrößerte sich die Gruppe wieder auf etwa zehn Leute, die dann bis zum Ziel zusammen fuhren. Hinter dem ersten Rosdorfer Kreisel übernahm ich in der "Steigung" zur Eisenbahnbrücke die Führung, trat ordentlich in die Pedale und hielt die Geschwindigkeit bei knapp 35 km/h. Mit einem weiteren Fahrer löste ich mich ab, bis nach dem Kreisel an der Ziegelei die Gruppe breiter aufgefächert anzog und mit teilweise bis zu 40 km/h auf das Ziel zu schoß.

Die Zeitmessung zeigte "schlechte" 3:30:56 Stunden und einen Schnitt von lediglich 27.7 km/h, Platz 1043 von 1365 sowie in meiner Altersklasse Platz 285 von 368. Meine Zeit war nur knapp besser als im Jahr 2012, als die TdE erstmals 100 km lang war. Damals noch mit dem Alu-Rennrad und nicht mit dem Carbon-Rennrad (seit 2014). Ich lief noch kurz durch das Zielgebiet, hatte aber keinen Hunger, verzichtete auf die Pasta-Party und rollte dann direkt nach Hause.

Auf der 100 km Strecke betrug die Siegerzeit 2:24:56 Stunden, es erreichten 1365 Männer das Ziel. Die schnellste von 138 Frauen benötigte 2:38:30 Stunden und kam dabei mit vier Minuten Vorsprung ins Ziel. Der Sieger der Bergwertung erklomm den Hohen Hagen in lediglich 5:44 Minuten und die schnellste Frau in 8:10 Minuten. Laut Berichten des GT und auch des Teams Strassacker (Link siehe unten) hatten zwei Strassacker-Leute auf dem Hohen Hagen schon 40 Sekunden Vorsprung herausgefahren, nach einer Berührung der beiden verloren sie aber den Vorsprung und wurden 900 Meter vor dem Ziel gestellt. Es gab dann einen Sprint mehrerer Leute. Über 45 km erreichten 768 Männer und 239 Frauen das Ziel, die schnellsten in 1:07:20 Stunden bzw 1:11:37 Stunden. Als Sieger trug sich ein gebürtiger Göttinger ein, die Siegerin hatte schon 2018 das Rennen gewonnen. In der Bergwertung betrugen die schnellsten Zeiten 5:44 Minuten sowie 7:19 Minuten.

Videos und weitere Berichte des Rennens:

  • Team Strassacker, die fast gewonnen hätten und mit mehreren Leuten in die Top-10 fuhren: Rennbericht
  • Ein Kollege machte am Ortseingang von Hemeln ein Video meiner Vorbeifahrt.
  • Startszenen
  • Das ganze 45 km Rennen - Block D: Block D - 45 km
  • Das ganze 45 km Rennen - Block A: Block A - 45 km
  • Etwa 45 Minuten mit allen Startblöcken beider Strecken. Bei Position 50:43 Minuten fahre ich mitten durch das Bild. Video aller Startblöcke