Logo der Heimatseite

thola.de

Thorsten Lange

Eingangsseite
Balkonsolar
Azura - Katze
Zahlentheorie
Politik
Astronomie
Computer
Sprüche
Rennrad
  Rad-Blog
  Anstiege
  Rennräder
  Software
  Trikots
  Münster 2024
  CtL-111 (Leipzig 2024)
  EZF Rosdorf 2024
  Göttingen 2024
  RTF des RSC Göttingen 2023
  EZF Rosdorf 2023
  Göttingen 2023
  Hamburg 2022
  Göttingen 2022
  Münster 2021
  Göttingen 2021
  Münster 2019
  Deutschland Tour 2019
  EZF Rosdorf 2019
  Island 2019
  Leipzig 2019
  Göttingen 2019
  Münster 2018
  Hamburg 2018
  Hannover 2018
  Leipzig 2018
  Göttingen 2018
  Mallorca 2018
  Münster 2017
  Hamburg 2017
  Hannover 2017
  Leipzig 2017
  Göttingen 2017
  Mallorca 2017
  Münster 2016
  Hamburg 2016
  Göttingen 2016
  Münster 2015
  Hamburg 2015
  Göttingen 2015
  Münster 2014
  Hamburg 2014
  Göttingen 2014
  Münster 2013
  Hannover 2013
  Göttingen 2013
  Mallorca 2013
  Hannover 2012
  Göttingen 2012
  Münster 2011
  Triathlon 2011
  Hannover 2011
  Göttingen 2011
  Mallorca 2010
  Münster 2010
  Triathlon 2010
  Göttingen 2010
  Münster 2009
  Göttingen 2009
  Münster 2008
  Göttingen 2008
  Hannover 2007
  Göttingen 2007
  Mallorca 2006
  D-Tour 2006

10.10.2024

Bovenden

Impressum
Datenschutz

Tour d'Energie 2024 - 100 km

Mit 2473 Anmeldungen für die lange Strecke und 1883 Anmeldungen für die kurze Strecke wurde ein neuer Teilnehmerrekord aufgestellt. Bereits wenige Tage nach der TdE 2023 war der Termin für dieses Jahr angekündigt worden. Während sich Petra u.a. wegen nur zwei Trainingsfahrten in diesem Jahr und beide in der Woche vor dem Rennen erneut für die kurze Distanz angemeldet hatte, wollte ich wie im Jahr 2022 wieder die lange Strecke in Angriff nehmen. Die Trainingsmenge war trotz der vielen kühlen Wochen ausreichend: Zwei Wochen vor dem Rennen hatte ich bereits 2000 km in diesem Jahr zurückgelegt und dabei zwei Mal den Bramwald und ebenfalls zwei Mal den Hohen Hagen bewältigt.

Bereits bei unserer Tour am Vornachmittag des Rennens zur Abholung der Startunterlagen herrschte Sonnenschein bei 20°C. Während das Thermometer morgens auf dem Weg zum Startbereich ins Jahnstadion noch bei lediglich 14°C stand, wurde es mittags dann wohl etwa 25°C warm. Allerdings wehte ein ziemlicher Wind aus südwestlichen Richtungen, teilweise mit ordentlichen Böen. Zunächst stellte Petra sich in Startblock C für die 45-km-Distanz. Nachdem sie startete, begab ich mich in Startblock D der 100-km-Distanz, obwohl ich mal wieder und völlig unerklärlich in Block B eingeteilt worden war. Möglicherweise auf Grund meiner Bestzeit aus dem Jahr 2014. Nebenbei bemerkt handelte es sich in diesem Jahr bereits um meine sechzehnte Teilnahme an der TdE!

Im Startblock traf ich meinen ehemaligen Mitschüler und Mitabiturienten Stefan wie so häufig in den letzten Jahren. Teilweise sahen wir uns in den Jahren bereits beim Start, manchmal auch erst im Ziel. Wir quatschten noch ein wenig, bevor schließlich die Startblöcke nacheinander mit jeweils etwa ein bis zwei Minuten Abstand in Rennen gingen. Das folgende Bild zeigt Stefan und mich im Startbereich auf einem Zufallsfoto, denn der Selfie-Fotograf postete dieses Bild als Status und war ein Mitschüler von der Frau meines Bruders, die mich auf dem Bild erkannte.
Die ersten 1.6 km verliefen neutralisiert. Der offizielle Start mit Beginn der Zeitmessung erfolgte ausgangs des Ascherbergkreisels bei Rosdorf. Dort beschleunigte das Feld und machte sich auf den Weg, zunächst auf der Umgehungsstraße um Rosdorf. Da schnell Lücken entstanden, begann ich schon fast von Beginn an, diese zu überbrücken und Anschluß an die nächste Gruppe zu gewinnen. Leider zeigte sich mehrfach, dass ich immer nur die hinten abfallenden Leute erreichte, nie aber eine größere dauerhafte Gruppe. Nach ein paar Kilometen überlegte ich angesichts des hohen Durchschnittspulses, wann ich denn Tribut bezahlen müßte für diese Fahrweise. Es lief aber ziemlich rund und flott auf den ersten zehn Kilometern. Bis zu Beginn der Steigungen in Richtung Deiderode nach 12 km war ich wohl einen Schnitt von 33-34 km/h gefahren.

Dann erfolgte der befürchtete Einbruch! Auf den nächsten Kilometern mußte ich mehrere große Gruppen aus den späteren Startblöcken vorbei ziehen lassen. Und wegen der Steigung gekang es kaum, den Puls zu Erholungszwecken merklich abzusenken. Dies passierte erst nach dem Erreichen der beiden Gipfel und auf der Abfahrt in Richtung Jühnde. Der folgende Streckenabschnitt bis Meensen war von viel Gegenwind geprägt. Dabei konnte ich weitestgehend Anschluß an die anderen Teilnehmer halten und fiel nicht viel weiter zurück. In Meensen verpflegte ich mich zunächst auf der Anfahrt bis hin zur Rampe, die ich dann ganz gut hoch kam. Glücklicherweise herrschte kein dichter Verkehr in der Abfahrt über Wiershausen bis Hann Münden. So konnte ich meine Hass-Strecke einigermaßen hinunterfahren, merkte aber gleichzeitig noch die Probleme mit Windkopfschmerzen und die zu hohe Belastung zu Beginn des Rennens.

Ab Hann Münden erfolgte die nächste Verpflegung, da ich schon die ganze Zeit gegen Hungergefühle anfuhr. Erst am Buckel entlang der Weser, einem kurzen steilen Anstieg, lief es wieder richtig rund und ich knallte an zahlreichen anderen Teilnehmern mit deutlich höherer Geschwindigkeit die Rampe hoch. Den weiteren Weg bis Hemeln fuhr ich zumeist im Bereich von 35-40 km/h. Hier herrschte ordentlicher Rückenwind und trieb die Leute zusätzlich an. In Hemeln fand ein Volksfest statt! Mein in Hemeln wohnender Kollege hatte schon zuvor berichtet, der örtliche Sportverein würde in der Kreuzung an der Schule eine "Partymeile" aufbauen mit Bratwurstbude und Getränkeständen. In diesem Bereich müssen hunderte Zuschauer gestanden haben, gefühlt das halbe Dorf.

Nun ging es in den Anstieg zum Bramwald. Im ersten Stück vor Beginn des Waldes gab es Gegenwind. Ich fuhr ein "mäßiges" Tempo und versuchte, den Puls nicht zu hoch zu treiben, im Schnitt des ganzen Anstiegs wohl so um die 155 bpm. Oben angekommen reihte ich mich in die Warteschlange an der Verpflegungsstation ein. Mit den steigenden Temperaturen und dem dauernden Sonnenschein hatte ich schon eineinhalb 0,75l-Flaschen geleert und ließ eine Flasche wieder voll füllen, um den Rest des Rennens zu überstehen. Außerdem gab es eine halbe Banane und einen kurzen Besuch der Bäume. Wie sich bei der Auswertung zeigte, hatte meine Pause viereinhalb Minuten gedauert. Aber diese Auszeit hatte ich auch benötigt.

Auf den nächsten Kilometern fuhr ich weitgehend alleine. Entweder überholte ich andere Teilnehmer oder wurde überholt. Erst nach der Kreuzung unterhalb von Barterode in Richtung Dransfeld konnte ich zu einer kleinen Gruppe aufschließen. Nach ein paar Minuten kamen von hinten noch weitere Fahrer heran, so dass die Gruppe einen guten Schutz gegen den Gegenwind gab und ich mich verpflegen konnte. In diesem Gegenwind kamen die Kopfschmerzen zurück, aber bis Dransfeld hinein hielt ich mich an der Gruppe fest. In der ersten Rampe zum Hohen Hagen am Campingplatz blies eine Windböe gegen die Fahrtrichtung und erforderte eine erhöhte Kraftanstrengung. Auch das ganze Stück bis hin zum Waldrand lag im Gegenwind. Im Vergleich zu den meisten anderen Radlern um mich herum konnte ich meine Kletterfähigkeiten ausspielen und insgesamt eine halbwegs ordentliche Zeit hinlegen unter Berücksichtigung der Windverhältnisse. Meine Platzierung in der Bergwertung war wie jedes Jahr deutlich besser als mein Platz in der Gesamtwertung.

In der Abfahrt nach Jühnde fuhr ich wegen der Windböen auf freiem Feld entsprechend vorsichtig. Die Teilnehmer waren inzwischen soweit verstreut, dass ich fast die ganze Abfahrt bis hinunter zur A38 alleine zurücklegte. Erst im unteren Bereich konnte ein anderer Fahrer aufschließen, der meinen Weg bis ins Ziel mehr oder weniger nah begleitete. Allerdings fuhr er sehr eigen und vermied ein absichtliches Wechseln in der Führung, d.h. er fiel zunächst zurück, überholte dann, fuhr voraus, und ich versuchte, wieder an ihn heran zu kommen. Um Volkerode herum gab es eine kleine Gruppe vor uns, die ich mit einiger Anstrengung in der Abfahrt bis Sieboldshausen erreichen konnte. Danach ging es mit ordentlichem Tempo und Rückenwind auf Rosdorf zu. Auf der Umgehungsstraße ließ ich die Gruppe hinter mir und fuhr mit voller verbliebener Kraft bis hin zum Ziel.

Am Gepäckbus traf ich noch einen Bekannten aus Bovenden, der kurz vor mir ins Ziel gekommen war. Zwar parkte ich mein Rennrad für kurze Zeit am bewachten Abstellplatz, zog andere Schuhe an und schlenderte durch die Menschenmassen bis zur Schlange vor der Pasta Party, aber die Schlange war mir zu lang. Also rollte ich direkt weiter nach Hause, wo Petra schon lang entspannte. Der am Vortag von ihr gebackene Kuchen schmeckte sehr gut.

Die offizielle Zeitmessung betrug 3:31:20 und war damit wie vor zwei Jahren erneut relativ langsam. Die Streckenlänge betrug 99.4 km ab dem Jahnstadion. Von dort aus ging es 1.6 km neutralisiert bis zum offiziellen Start kurz hinter dem Ascherbergkreisel. Meine Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 27.6 km/h, und die Bergwertung am Hohen Hagen bewältigte ich in 10:43 Minuten (Platz 827). Der Durchschnittspuls lag bei 143 bpm und die Trittfrequenz bei 76 U/min. Insgesamt sprang Platz 1591 von 1985 Männern heraus sowie in meiner Altersklasse MAS3 der Platz 338 von 441.

Auf der langen Strecke betrug die Siegerzeit 2:18:25 Stunden. Es erreichten 1985 Männer das Ziel. Die schnellste von 209 Frauen benötigte 2:34:48 Stunden. Der Sieger der Bergwertung erklomm den Hohen Hagen in lediglich 5:51 Minuten und die schnellste Frau in 7:47 Minuten.

Über 45 km erreichten 1296 Männer und 408 Frauen das Ziel, die schnellsten in 1:02:52 Stunden bzw 1:04:55 Stunden. In der Bergwertung betrugen die schnellsten Zeiten 6:34 Minuten sowie 7:35 Minuten.

Videos und weitere Berichte des Rennens: