In der ersten Märzwoche flog ich alleine für acht Tage nach Mallorca und mietete
für die gesamte Zeit ein Carbon-Rennrad bei
Hürzeler
in Can Picafort. Zum inzwischen fünften Mal wohnte ich im Grupotel Grand Vista.
Die Hürzeler-Rennräder stammten in diesem Jahr von
Bergamont.
Insgesamt fuhr ich 700 Kilometer und 6328 Höhenmeter, an zwei Tagen alleine und
an fünf Tagen in geführten Gruppen mit Hürzeler-Guide sowie am "Ruhetag"
zusammen mit zwei anderen Gruppenteilnehmern.
Die Tagesgebühr für Gruppenfahrten wurde in diesem Jahr erstmals seit fast zehn Jahren
von 10 aus 12 Euro erhöht.
Tag 1:
Nachdem ich Freitagabend um kurz vor 22 Uhr im Hotel eingetroffen
war und noch eine Stunde in der Panoramabar gesessen hatte,
holte ich gleich nach dem Frühstück und einem kleinen
Lebensmitteleinkauf das reservierte Rennrad ab.
Anschließend ging es bei Sonnenschein mit 16°C und teilweise
ordentlichem und kühlem Wind über Alcudia und Port de Pollenca nach
Cala San Vicenc, wo ich in der Bucht eine Weile auf der Kaimauer in
der Sonne lag.
Der Wind vertrieb mich aber wieder. Der Rückweg führte durch das
"Maffei-Tal" und Sa Pobla.
Am Abend gab es dann die Begrüßung der an geführten Fahrten
interessierten Gäste bei Hürzeler. Dabei lernte ich den Guide Hans
und die meisten der Mitfahrer kennen.
Tag 2:
Am Einrolltag fuhr die Sechsergruppe über Sa Pobla nach Sinueu und
Petra und dann über viele Gartenwege und Muro zurück.
Das Wetter war ganz gut mit wolkigen und sonnigen Abschnitten bei
16°C, aber weiterhin mit starkem und kühlem Wind.
Tag 3:
Morgens regnete es heftig, die Abfahrt wurde deswegen um zwei
Stunden verschoben. Zeitweilig kam die Sonne durch und beschien uns
den Weg über Sineue, Costitx, Sa Pobla, "Maffeital", dann Gartenwege
bis Port d'Alcudia und Playa de Muro.
Zur Pause wärmten wir uns in einem kleine Cafe in Costitx auf, wo
ich ein äußerst leckeres Schinken-Käse-Beguette verzehrte.
Tag 4:
Immer am Dienstag wird vor Beginn der Tour ein Gruppenfoto
geschossen. Wegen des morgendlichen Regens ging es mit einer Stunde
Verspätung los.
Das Bild "klaute" ich von der Website von Hürzeler,
auf der jede Woche die Gruppenfotos präsentiert werden.
Die erkältete Teilnehmerin fehlte ebenso wie der in einem anderen
Hotel wohnende Pole, der erst pünktlich zur Abfahrt eintraf.
Unser Guide Hans steht in der Mitte.
Anschließend fuhren wir die Tour mit den meisten Höhenmetern in
dieser Woche: 1130 hm auf 107 Kilometern.
Diese kamen vor allem durch die Auffahrt von Arta zum Gipfelgrad
oberhalb der Ermita Betlem zustande. Einige Teilnehmer rollten
noch die 100 Höhenmeter zur Ermita hinab und kamen dann wieder hoch.
Danach ging es sehr wellig auf schönen Strecken bis nach Sa Coma und
dann über einige Gartenwege und über das "Wellblech" zurück.
Im "Wellblech" erreichten wir in einer Dreiergruppe knapp über
60 km/h. In Sa Coma saßen wir in einem Cafe und genossen leckeren
Kuchen.
Tag 5:
Den "Ruhetag" beging ich zusammen mit zwei anderen aus der
Hobby-Gruppe. Mit hoher Geschwindigkeit, einem Schnitt von 27 km/h,
legte der Schnellste von uns einen ordentlichen Tritt vor und zog
uns nach Sinueu, wo wir im Sonnenschein über den Markt
liefen. Weil es zu voll und noch zu früh war, ging es weiter bis
Petra. Dort öffneten gerade die Cafes im "Innenstadtbereich", den
für Autos gesperrten Marktplätzen. Es gab Mandelkuchen.
Anschließend trennten wir uns, der Schnellste macht sich auf zu
einer 150-km-Runde, während wir beiden über einen sehr schönen
Gartenweg nach Manacor fuhren, dann über das "lange Wellblech"
zurück zur Hauptstraße zwischen Can Picafort und Arta und dann 15
Kilometer gegen den Wind zurück zum Hotel.
Tag 6:
Die "Königsetappe" sollte uns in den Orient bringen.
Es wurde weder die längste Etappe mit 106.9 gegenüber 107.1 Kilometern
vom Dienstag, noch wies sie die meisten Höhenmeter auf (unter 900).
Die Anfahrt führte über Sa Pobla und dann die langen
"Fahrradschnellwege" nach Santa Maria, von dort aus hinauf zum
Coll de Honor (550m) und hinab bei Nieselregen und Kälte
(unter 10°C) auf einer schlechten Straße bis Orient,
wo wir uns in einem Cafe bei erneut leckerem Baguette und Tee
(ich zumindest, die meisten anderen trinken grundsätzlich Cafe con Lace)
aufwärmten.
In der weiteren Abfahrt gab es ordentlichen Nieselregen und war
damit auch empfindlich kalt. Ich bremste viel, fuhr langsam trotz
der breiten und guten Straße und schloß erst im Tal auf die Gruppe auf,
die mir schnell davon gefahren war.
Über die Bergdörfer Alaro, Lloseta, Salva und Campanet ging es zum
Hotel zurück. Der Regen wurde langsam weniger, aber dennoch war
ich froh, unter der heißen Dusche stehen und mich anschließend mit
Tee in der Panoramabar wieder aufwärmen zu können.
Tag 7:
Der Freitag dient als Ausrolltag der Gruppe. Die Strecke führte
über 81 Kilometer und verlief sehr ähnlich wie meine selbst gewählte
Strecke am ersten Tag. Es gab lediglich noch eine Extrarunde durch
Alcudia in Richtung der Ermita de la Victoria, zu der wir aber nur
halb hoch bis zu einem Aussichtspunkt fuhren, sowie ein paar andere
Gartenwege.
In Cala Sant Vicenc gab es den nächsten Kuchen im Cafe am Meer,
neben dem leider Baustellenbetrieb herrschte: Das alte Hotel war
abgerissen worden, der Neubau stand noch kurz vor der Bodenplatte.
Tag 8:
An meinem persönlichen Abschlußtag legte ich noch einmal 86
Kilometer zurück und fuhr einen kleinen Umweg über Muro zum
"Radschnellweg" (Cami Vell de Muro) nach Santa Maria und
eben diesen direkt über Sa Pobla wieder zurück.
Eigentlich wollte ich das von Hans empfohlene französische
Cafe besuchen, in dem viele unterschiedliche tolle Torten
aufgebaut sind und auch gegessen werden können.
Nur mangelte es mir nach Ankunft um kurz vor 12 Uhr an Hunger.
Dafür ging ich abends noch einmal groß essen im Restaurant
gegenüber vom Hotel: Tapas mit viel Fisch als Vorspeise und
natürlich auch Fisch als Hauptspeise.