thola.deThorsten Lange
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10.10.2024 |
Velo Challenge Hannover 2011 - 67 kmRegennässeglätte - nie wieder Bananen vor dem Rennen - wie bescheuert muß man für solche Tagesaktionen sein - und ein verdammt schnelles Rennen. Ein paar Wochen vor dem Rennen war noch von möglicherweise drei Teilnehmern die Rede, schließlich fuhr ich aber alleine nach Hannover. Vor 5 Uhr am Sonntagmorgen von den Vögeln vor dem offenen Fenster geweckt, stand ich um 5 Uhr auf und verließ Bovenden um 6 Uhr mit dem Rennrad im Kofferraum. Auf dem Messeschnellweg ging dann ein starker aber kurzer Regenschauer nieder und ließ mich doch etwas am Sinn dieser Aktion zweifeln. Gegen 7:45 Uhr holte ich die Startunterlagen am Maschsee ab und fuhr zur kurzen Vorbereitung wieder zum Auto zurück: Transponder befestigen, noch etwas essen, u.a. die oben angesprochene Banane. Um 8:45 Uhr begab ich mich in den abgesperrten Startblock C. Eigentlich sollte um 9 Uhr der Start erfolgen, doch wegen Sicherungsarbeiten verzögerte er sich kurz. Um 9:15 Uhr ging dann der erste Block auf die Strecke mit den Teilnehmern der deutschen Feuerwehrmeisterschaft. Ein paar Minuten später ging es dann auch für den Rest der Teilnehmerfeldes los, wobei die Fahrer der langen Strecke über 110 km erst eine halbe Stunde später starten sollten. Am Maschssee entlang fuhren wir auf einer nassen Straße, an manchen Stellen mußten größere Pfützen umfahren werden. Nach einigen Kilometern bog das Teilnehmer am Stadtrand auf einen geteerten schmalen Weg durch eine Kleingartenkolonie ab. Auch im späteren Verlauf des Rennens ging es noch mindestens drei Mal über geteerte Feldwege, auf denen nur zwei Leute nebeneinander fahren konnten. Am schlimmsten dabei waren jedoch die scharfen Neunzig-Grad-Kurven. Vor einer solchen Kurve kam die gößere Gruppe, in der ich mich befand, fast zum Stehen. Und hinter der Kurve mußte man dann wieder voll reintreten, um den Anschluß nicht zu verlieren. Weil die vier Startblöcke ohne Sicherheitsabstand losgefahren waren, zeigte sich das Feld nach dem Start als eine lange Kette. Dadurch dauerte es eine ganze Weile, bis Lücken rissen und sich Gruppen bildeten. Nach ein paar Zwischenspurts über Lücken hinweg kam ich in eine größere Gruppe hinein, die gut lief, viel Windschatten ermöglichte und im wesentlichen die ganze erste Fahrtstunde zusammenblieb. Nach einer Stunde standen schon 36 Kilometer auf dem Tacho, und das trotz zeitweiligem ordentlichen Gegenwind und ansteigendem Gelände. Denn nach einer Stunde waren die Ausläufer des Deister überquert und es ging eigentlich nur noch nach Hannover hinunter, auch wenn der Höhenunterschied zwischen Maschsee und Gipfel nur 60 Meter betrug. Nach etwa 65 Minuten meldete sich mein Magen. Wie auch schon im vergangenen Jahr in Göttingen schlug die böse Banane wieder zu. Mit leichten Kreislaufproblemen mußte ich dann leider die Gruppe ziehen lassen und fuhr über fast 15 Kilometer hinweg nur auf Sparflamme leidend vor mich hin im Bereich von 32 km/h. Immerhin gab es etwas Rückenwind und tendenziell Gefälle. Eine kleinere Gruppe passierte mich, und auch an die nächste größere Gruppe konnte ich mich nicht hängen. In der Endabrechnung gingen sicherlich 5 Minuten Fahrzeit und 100 Plätze verloren. Erst kurz vor Hannover gelang es mit Mühe, im Windschatten einer Gruppe zu bleiben und mit ihnen bis zum Ziel zu fahren. Und in Hannover war es wieder klatschnaß, es muß zwischendurch einen starken Guß gegeben haben. So erlebte ich einen Kilometer vor dem Ziel nur 20 Meter vor mir einen Sturz von drei Fahren, und der eine hielt sich gleich die Schulter. Das war der Höhepunkt eines sturzreichen Rennens, denn insgesamt beobachtete ich fünf Stürze direkt vor mir (bis zu 50 Meter entfernt, ich hörte jeweils die fallenden Räder und Fahrer), und einmal ging es direkt vor mir glimpflich ab. Am Ende des Zielbereichs warteten die jungen Damen, die den Fahrern die Transponder gleich wieder abnahmen und eine Medaille überreichten. Nach ein paar Minuten Erholungspause fuhr ich langsam am Maschsee entlang zum Auto zurück, kam dabei vielen Teilnehmern entgegen, die das Ziel erst noch erreichen mußten. Dann ging es über die volle Autobahn und ab Northeim-West an einem Stau vorbei zurück nach Hause, wo ich etwa um 13:30 Uhr eintraf. Vom Nachmittag bekam ich nicht mehr viel mit. Die ganze Aktion war anstrengender als gedacht. Aber insgesamt war es ein netter Ausflug.
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