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10.10.2024

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Mallorca Radwoche März 2017

Mitte März flog ich alleine für achteinhalb Tage nach Mallorca und mietete acht Tage lang ein Carbon-Rennrad bei Hürzeler in Can Picafort. In dem benachbarten Hotel waren Petra und ich schon drei Mal. Auch bei meinem vierten Besuch war ich wieder mit Hotel und Radverleih sehr zufrieden.

Beim ersten Frühstück im Hotel kam ich mir zunächst vor wie in einem Seniorenheim, da vor der Öffnung des Speisesaals mindestens 50 Senioren vor der Tür warteten. Die ganzen Sportler folgten ein paar Minuten später. Der Klub der Senioren fuhr dann am gleichen Abend ab: Als ich von einem Spaziergang zurückkehrte, standen vor dem Hotel 50-100 Senioren und warteten auf ihren Bus zum Flughafen.

Insgesamt fuhr ich 668 Kilometer und 6328 Höhenmeter, an drei Tagen alleine und an fünf Tagen in geführten Gruppen mit Hürzeler-Guide. Der Tagespreis von 10 Euro zur Teilnahme ist angemessen, die Teilnahme lohnt sich auf jeden Fall. Eine kurze Liste der Touren, die meine letzte Liste aus dem Urlaub im April 2013 ergänzt:

  • Tag 0: Am Anreisetag traf ich mittags gegen 12 Uhr im Hotel ein und holte dann kurz nach 17 Uhr mein Carbon-Rennrad ab: 115 Euro für acht Tage plus 25 Euro "Fahrradpaket". Hürzeler bietet im Radgeschäft an jedem Samstag um 18:30 Uhr ein Treffen der neuen Gäste mit den Rad-Guides an, um sich kennenzulernen und über die Strecken und Anforderungen zu sprechen. Den Termin nahm ich gerne wahr und meldete mich dann für den Sonntag in der Hobby-Tour an: Schnitt 24 km/h und Strecken von 70 bis 120 Kilometer Länge. In Can Picafort gab es zudem noch die Gruppen Fun (22 km/h, 50 bis 100 km) und Plausch (20 km/h und 40-80 km Länge). Die ganze Woche über fuhr in Plausch, soweit ich es mitbekommen habe, immer nur der Guide mit einem Teilnehmer. Die Gruppe Fun war meistens etwas kleiner als Hobby. An der Station Alcudia gab es allerdings mehr und vor allem auch größere Gruppen sowie Speed (27 km/h, über 100 km) und Hobby Lang (25 km/h, 80 bis 140 km).
  • Tag 1: Muro-Petra, 77 km. Mit Guide Christoph und einem Nürnberger, einem Schweizer Rentner und einer Deutsch-Französin gab es eine schöne Strecke zum Einrollen an einem sonnigen Tag mit bis zu 22°C, aber starkem Wind vom Meer her, gegen den unser Guide immer vorne fahren mußte.
  • Tag 2: Zusammenschluß der beiden jeweils nur halb besetzten Gruppen von Fun und Hobby, da wegen des starken Windes, des bedeckten Himmels und der Regenvorhersage mehrere Anmeldungen storniert wurden. Letztlich fuhren die beiden Guides mit sechs Teilnehmern. Es ging über Campanet nach Mancor und zurück über Muro über 80 km bei starkem Wind und nur 15°C. Kurz vor der Pause in Mancor regnete es eine knappe halbe Stunde lang.

    Das Bild "klaute" ich von der Website von Hürzeler, auf der jede Woche die Gruppenfotos präsentiert werden. Wegen des schlechten Wetters fehlte kurz vor Abfahrt der Schweizer.
  • Tag 3: Ein Pärchen aus der Gruppe Fun fuhr nach dem gestrigen Zusammenschluß heute bei uns mit, so daß der Guide Christoph insgesamt sechs Teilnehmer zum Kloster Lluc bzw zur Tankstelle führen mußte. Nach der langen Abfahrt nach Pollenca, bei der ich wegen des noch immer starken Windes ziemlich aufpaßte, machten wir eine Pause in Cala Sant Vicenc am Meer in der Sonne. 108 km und 1062 hm wurden bewältigt.
    Direkt vor der Pause in Cala Sant Vicenc:
  • Tag 4: Meine Tour am Ruhetag führte bei mittlerer Herzfrequenz von 114, absichtlich niedrig gehalten, über Arta zur Ermita de Betlem und insgesamt über 63 km und 863 hm. Es wurde wieder wärmer und der Wind ließ deutlich nach.
    Pause an der Ermita de Betlem mit einer hungrigen kleinen Katze.
  • Tag 5: Die geführte Tour sollte über 120 km in den "Orient" gehen und endete, wie ich später erfuhr, nach 30 Kilometern auf Grund eines Sturzes. Ohne Guides teilten sich die vier verbliebenen Teilnehmer, aber schön war es wohl nicht, weil die Deutsch-Französin die letzte Stunde am Ende ihrer Kräfte fuhr und sich vom Nürnberger immer wieder schieben lassen mußte. Ich selbst kletterte erst zur Ermita Bonany bei Petra hoch und später zur Ermita de Sta Magdalena bei Inca. Insgesamt legte ich 96 km und 991 hm zurück. An der Ermita Bonany stand auf dem Parkplatz ein Versorgungsfahrzeug, das für Rennradfahrer Ersatzschläuche und Getränke anbot.
  • Tag 6: Guide Christoph konnte wegen seiner Verletzung nicht fahren, also fuhr der Ersatz-Guide mit uns über Inca und Campanet, dann durch das sogenannte Maffei-Tal und schließlich über Gartenwege bis Port Alcudia. Wir kamen auf 75 km. An der kleinen Gruppe nahmen außer dem Nürnberger noch zwei Frauen teil, die sich nur für einen Tag Rennräder gemietet hatten. Eine der beiden freute sich über jede Steigung und war ziemlich schnell in einer waghalsigen Abfahrt auf schlechter Strecke.
  • Tag 7: Am Wechseltag finden keine geführten Touren statt, also machte ich mich selbst auf den Weg über Manacor und Felanitx bis hoch nach Sant Salvador und schließlich über Petra zurück. Bei schönem sonnigen Wetter und fast ohne Wind fuhr ich 103 km und 1081 hm.
    Nach den Höhenmetern auf Sant Salvador:
  • Tag 8: An meinem letzten Rennradtag schloß ich mich wieder einer Gruppe um Guide Christoph an. Ebenfalls seinen letzten Tag hatte der Nürnberger, dazu nahmen ein Pärchen und zwei weitere Frauen teil, wobei die eine auf einem normalen Rad fahren wollte. Christoph hätte sie ablehnen sollen, hatte aber nur gefragt, ob sie sich die Tour wirklich zutrauen würde. Hobby ohne Rennrad funktioniert einfach nicht, und dies war nicht der einzige Grund für die sehr chaotische und letztlich reichlich langsame Fahrt: Die andere Frau kippte gleich in Muro an einem Kreisel um, als wir Vorfahrt gewähren mußten. Sie sagte dann, sie wäre ein Jahr lang nicht Rennrad gefahren. Über diverse Nebenstrecken ging es durch Port Alcudia und schließlich über die östliche Halbinsel, wobei Christoph die Gruppe durch einen Gartenweg in eine heftige Steigung führte und dort die Fahrt freigab. Ich zog an der Gruppe vorbei und sprintete etwas mehr als einen Kilometer hoch. Kurz vor der Kuppe stieg die Steigung dabei auf 16 Prozent an! Nach einiger Zeit folgten die ersten anderen aus der Gruppe, nur die zuvor umgefallene Frau und Christoph ließen auf sich warten: Ihr war die Kette im steilsten Stück abgesprungen und sie mußte nun schieben. Oben wurden erst einmal die Umwerfer neu eingestellt.
    Danach ging es wieder auf Meereshöhe hinunter und durch Gartenwege in Richtung des bereits vorgestern durchfahrenen Maffei-Tals. In den letzten Steigungen vor der Hauptstraße fiel dann die Normalradfahrerin gnadenlos zurück. Die zwei Kilometer bis zur Einfahrt ins Maffei-Tal ging es wieder hoch, und wieder kam sie nicht hinterher. Im Maffei-Tal selbst ließ sie sich erneut an einer Steigung abhängen, da ich hinter ihr fuhr, setzte ich mich dann neben sie und begleitete sie bis zum Ende des Tals, wo der Rest der Gruppe bereits wartete. Und so ging die Quälerei dann weiter nach der Pause in Campanet über Buger und Muro. Am Ende kam ich auf einen durchschnittlichen Puls von 104 bpm trotz zweier "Bergsprints". Wir legten 68 km und 509 hm zurück mit einem Schnitt von 21.8 km/h! Am nächsten Morgen saßen der Nürnberger und ich im gleichen Bus zum Flughafen und lästerten dabei noch etwas über den chaotischen letzten Tag.